Gesundheitsgerechte Schichtarbeit

Es gibt sie zwar noch, die „normale“ Tagarbeitszeit von montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr, aber nur in wenigen Branchen und Berufsgruppen. Überall dort, wo Maschinen, Kunden oder Patienten bedient und betreut werden wollen, dehnt sich der Arbeitsanfall immer häufiger in den Abend, manchmal in die Nacht hinein aus. Laut Mikrozensus arbeiteten 2009 bereits 8,3 % der Erwerbstätigen ganz oder teilweise nachts, 25,8 % arbeiteten auch abends. ...

Was ist Schichtarbeit?

Schichtarbeit ist, vereinfacht ausgedrückt, ein Arbeitssystem, bei dem die Beschäftigten im Wechsel tagsüber (6 bis 18 Uhr), abends (18 bis 23 Uhr) und/oder nachts (23 bis 6 Uhr) arbeiten. Üblich sind Zwei- oder Dreischichtsysteme, etwa im Krankenhaus: Frühschicht 6 bis 14 Uhr, Spätschicht 14 bis 22 Uhr und Nachschicht von 22 bis 6 Uhr.

Schichtarbeit belastet die Gesundheit

Der Mensch ist nun einmal ein tagaktives Wesen. Innere Uhr und Lebensrhythmus ticken im 24-Stunden-Takt, wobei sich die Leistungs- und Funktionskurven an Tag und Nacht anpassen. Schichtarbeit greift von außen in dieses System ein. Der Mitarbeiter soll unter Umständen sogar nachts so viel und so gut wie tagsüber arbeiten. Da bleiben körperliche und psychische Belastungssymptome nicht aus. Häufig treten Magen-Darm- und Herz-Kreislaufprobleme auf. Schließlich kann die Schichtarbeit auch familiäre und soziale Beziehungen beeinträchtigen. Ältere Arbeitnehmer sind stärker betroffen, weil ihre körperliche Belastungsfähigkeit insgesamt niedriger ist.

Schichtarbeit gesundheitsorientiert gestalten

Das A und O ist eine möglichst belastungsarme Schichtplangestaltung. Je nach Branche und betrieblichem Einzelfall stehen dafür eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Die Grundregeln sind aber:

Kernaufgabe des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Falls Sie in Ihrem Unternehmen Schichtarbeit einführen oder das System umstellen wollen, holen Sie sich professionelle Beratung aus dem Bereich Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement. So stellen Sie sicher, dass Sie ein Modell finden, das für Ihre Branche, Betriebsgröße und Mitarbeiterstruktur am besten geeignet ist und die Gesundheit möglichst wenig belastet. Beteiligen Sie unbedingt die Mitarbeiter. Bieten Sie auch ergänzende Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Schulungen zum erholsamen Schlafen sowie Bewegungs- und Entspannungsförderung an.

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