Moderner Arbeitsschutz
Weit mehr als die Einhaltung von Rechtsvorgaben
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
Erste Hilfe organisieren, Mitarbeiter unterweisen, Flucht- und Rettungswege kennzeichnen. Dies sind typische Aufgaben, die sich für Arbeitgeber ergeben, nachdem sie sich mit dem Arbeitsschutz beschäftigt haben oder auch durch eine entsprechende Fachkraft beraten wurden. Das Erledigen solcher Aufgaben stellt nicht nur das gesetzliche Minimum dar, sondern ähnelt auch stark dem Abarbeiten einer Checkliste.
Doch oft wird vergessen, dass der Arbeitsschutz ausschließlich für den Schutz der Menschen da ist und die Menschen – also das Personal – das wichtigste Gut eines Unternehmens sind. Für solche Ziele reicht es daher nicht aus, Checklisten abzuarbeiten und nur die Rechtsvorgaben zu erfüllen. Vielmehr geht es darum, die Werte Sicherheit und Gesundheit in einer gut gelebten Betriebskultur zu integrieren und zu leben.
Prozesse im Arbeits- und Gesundheitsschutz, die lediglich regelorientiert betrieben werden (z. B. durch QM-Vorgaben) stoßen ab einem gewissen Punkt an eine „unsichtbare Barriere“. Ab dann führen Regeln höchstwahrscheinlich nicht mehr zum Ziel und können sogar zu einer Abneigung oder Ignoranz gegenüber dem ganzen Thema führen. Mehr Regeln heißt also nicht unbedingt mehr Arbeitsschutz.
Mit einer systematischen und regelorientierten Herangehensweise kommt man dann nur weiter, wenn man auch den Kulturaspekt berücksichtigt, um die Prävention und Wertschätzung im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu leben.
Um diese Prozesse zu analysieren, hat die DGUV (Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) ein hilfreiches 5-Stufen-Modell entwickelt:
Quelle inkl. Erklärfilm zum Modell: https://www.dguv.de/de/praevention/visionzero/kulturderpraevention/5-stufen-modell/index.jsp
Was also tun, wenn dieser Punkt erreicht ist? Wenn die Regeln stehen, aber keine stetige Verbesserung erkennbar ist? Wenn man sich Veränderungen im Verhalten der Mitarbeiter wünscht, um die Ziele im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu erreichen, doch nichts passiert? Wenn Mitarbeiter sich bei diesem Thema nur noch „wegducken“ oder sogar eine Abneigung entsteht?
Es gilt nun, die unsichtbare Barriere zu durchbrechen!
Erreichen kann man dies durch kulturelle Maßnahmen wie zum Beispiel dem Leben von Firmenwerten, dem Durchführen von Führungskräfteschulungen, der Mitarbeitereinbindung oder auch durch eine erfolgreiche umgesetzte Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung inklusive Mitarbeiterbefragungen und -workshops.
In einer Kampagne, die von 2017 bis Dezember 2021 lief, hat sich die DGUV diesem Thema angenommen. Ziel war es, eine Kultur für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Betrieben zu implementieren.
Ganz bewusst wurden neue Themenfelder im Arbeitsschutz eröffnet:
- Führung – Die Unternehmensleitung als entscheidender Impulsgeber
- Kommunikation – Miteinander reden ist das A und O
- Beteiligung – Erfahrung und das Wissen der Beschäftigten intensiv nutzen
- Fehlerkultur – Fehler offen diskutieren und daraus lernen
- Betriebsklima – In meinem Betrieb fühle ich mich wohl!
- Sicherheit und Gesundheit – Selbstverständlich einbeziehen
Zu jedem Themenfeld wurde eine entsprechende Info-Broschüre veröffentlicht. Zudem hat die DGUV einen KulturCheck und ein Online-Lernprogramm für Betriebe entwickelt.
Um gemeinsam im Team im Unternehmen von den genannten Themenfeldern Maßnahmen abzuleiten und auch weiterzuverfolgen, wurden zusätzlich Kulturdialoge entwickelt: Erklärfilm "Kulturdialoge: Prävention und wie der erste Einstieg mit den Beschäftigten möglich ist".
Mit diesem Artikel möchten wir ein Bewusstsein vermitteln, dass moderner Arbeitsschutz heutzutage bis in die Betriebsführung und -kultur hineinreicht. Es gibt bereits einfache Möglichkeiten, dies zu erreichen und damit die Werte Sicherheit und Gesundheit als Teil der Firmenkultur stets präsent zu halten und bestenfalls in jedem Arbeitsschritt zu leben und zu berücksichtigen.
Mit unserem dazugehörigen Merkblatt hat man unsere Tipps immer übersichtlich dabei: Moderner Arbeitsschutz - Weit mehr als die Einhaltung von Rechtsvorgaben
Wir, als Partner im Arbeits- und Gesundheitsschutz, legen viel Wert auf modernen Arbeitsschutz. Arbeitsschutz, der über die unsichtbare Barriere hinaus geht und sich mit dem kulturellen Aspekt zu diesem Thema beschäftigt. Sofern Sie bereits Kunde bei evers sind, können Sie im Bedarfsfall gerne einfach die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit oder den zuständigen Betriebsarzt ansprechen bzw. unter den bekannten Daten kontaktieren.
Sie werden noch nicht durch evers im Bereich der Arbeitssicherheit und/oder Arbeitsmedizin betreut? Dann melden Sie sich gerne bei unserem Kundenservice:
Telefon: 0531 35444-65
Telefax: 0531 35444-55
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Oder über unser Angebotsformular!
Textquellen:
https://www.dguv.de/de/praevention/kampagnen/praev_kampagnen/ausblick/index.jsp
https://www.dguv.de/medien/inhalt/praevention/kampagnen/praev_kampagnen/ausblick/fachkonzept.pdf
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